Quickly

 

 

 

 

Die NSU Quickly Familie stellt sich vor

Im Oktober 1953 wurde die Ur-Quickly vorgestellt, ein komplett neu entwickeltes Mofa von NSU. Dieses Modell stellte die Ablöse für die NSU Quick dar. Der Motor hatte knapp 50 ccm und leistete 1,4 PS. Wie bereits die NSU Quick wurde der Motor des neuen NSU-Modells über die Pedale gestartet. Zentrale Merkmale des neuen Gefährtes sind der Zentralpressrahmen, nach dem gleichen Prinzip, wie bei der NSU Fox, Lux und Max, starr aufgehängtem Hinterrad, Vorderradfederung mit kurzen Schwinghebeln, einem Tropfenförmigen drei Liter Tank und schmale, hohe Räder mit 26 Zoll.

Ab 1955 kam ein Beinschild hinzu und der Tank wurde auf 4,5 Liter vergrößert. Ab jetzt hörte das neue Moped auf den Namen Quickly-N. Das „N“ stand für „Normal“. Das Moped erfreute sich nicht nur in seiner Heimat größter Beliebtheit und wurde zu einem wahren Exportschlager. Die Tagesproduktion zählte an die 1.000 Quicklys und bis 1962 wurden über eine halbe Million Fahrzeuge dieses Typs gebaut.

Mit der NSU Quickly-N wurde noch ein weiteres Modell vorgestellt, die NSU Quickly-S. Es war eine aufgewertete Version, die mit Serienmäßigem Tacho im Lampengehäuse, zusätzlich zum Hauptständer mit einem Seitenständer und verchromten, statt lackierten Felgen, aufwartete. Ab 1956 konnte zusätzlich ein Beinschild im Zubehör erworben werden. Im Jahr 1960 kam mit der Quickly-S/2 eine Version mit Sitzbank, sowie verstärktem Hinterrad, Dreiganggetriebe und Vollnabenbremsen hinzu. NSU baute bis 1962 über 300 tausend dieser aufgewerteten Variante.

Das Luxusmodell unter den Quicklys stellte das ab 1956 erhältliche NSU Quickly-L dar. Es hatte einen noch besseren Wetterschutz. Das Fahrzeugheck wurde komplett überarbeitet. Das Schutzblech wurde durch eine ganze Radverkleidung mit integrierter Sattelstütze und Gepäckauflage ersetzt. Zusätzlich wurden die Federn für die neue Hinterradschwinge in der neuen Verkleidung untergebracht. Für eine gute Bremsleistung sorgten neue große Vollnaben-Trommelbremsen. Der Rohrlenker wich einem Profilpresslenker, wie schon bei der NSU Superfox und Prima waren alle Kabel und Bowdenzüge im Lenker versteckt und geschützt. Gegen Aufpreis gab es ein Beinschild und ein Dreiganggetriebe. Über 80.000 Quickly-L verkaufte NSU bis 1961.

Für den sportlich orientierten Fahrer brachte NSU 1957 das Quickly-Cavallino auf den Markt. Es hatte eine hervorragende Straßenlage, kam mit vollwertigen Motorradbremsen und dank einer Leistungssteigerung des Motors auf 1,7 PS, waren gute Beschleunigung und steile Bergfahrten spielend möglich. Mit den anderen Quickly-Varianten hatte dieses Modell lediglich den Motor gemeinsam. Charakteristisch sind der Zentralrohrrahmen, die Teleskop-Vordergabel, Federbeinschwinge hinten, eine schmale Sitzbank, einen sportlichen schmalen Lenker und einen rundlichen Benzintank, die es ermöglichen sich, wie bei den großen Rennmaschinen, eng und windschnittig an das Fahrzeug anzulegen. Die italienische Linienführung kam vor allem bei den Jugendlichen sehr gut an. Gebaut wurde dieses Sportmoped bis 1960.

Der aktuellen Marktsituation geschuldet kam 1959 die Quickly-T auf den Markt. Ein Modell, welches damals wie heute die Gemüter spaltet. Charakteristisch ist die Rollerähnliche vollverkleidete Karosserie, hydraulisch gedämpfte Federbeine, einen Benzintank unter dem Fahrersitz und einer der Karosserie geschuldeten Gebläsekühlung für den Motor. Gegen Aufpreis gab es für dieses Modell ein zweites Sitzkissen inklusive Fußrasten und verstärktem Fahrwerk. Gebaut wurden von diesem außergewöhnlichen Modell bis 1963 knapp 40.000 Exemplare.

1959 wurde mit der NSU Quickly-TT eine Weiterentwicklung der sportlichen Cavallino vorgestellt. Abgeleitet von der von der Quickly-T erhielt dieses Modell ein großflächigeres Blechdesign, Federbein-Vorderradschwingen einen 11,8 Liter Tank sowie einen Motor mit 1,7 PS und Dreiganggetriebe. Trotz der Überarbeitung und dem sportlichen Auftreten war die Geschwindigkeit behördlich auf 40 km/h begrenzt. Das konnte die knapp 24.000 Käufer bis 1963 aber nicht davon abhalten sich für dieses Modell zu entscheiden.

Eine Besonderheit war die ab 1960 erhältliche NSU Quickly-TTK. Der Motor konnte mit einem Kickstarter gestartet werden. Die Tretkurbeln wichen Fußrasten. Damit nahm NSU erstmals eine Mokick-Version mit ins Portfolio. Für alle Fahrer, die die geringen Ansprüche eines Mofas schätzten und gleichzeitig die Merkmale eines Motorrads nicht missen wollten. Gebaut wurden bis 1961 knapp 12.000 Stück.

Ab 1961 erfolgte eine Wende bei NSU. Die Quickly-T konnte nicht die gewünschten Erfolge erzielen, als Konsequenz entschied man sich für einen Modellmix, die NSU Quickly-S23. Anstelle der bisher üblichen schmalen hohen Räder kamen jetzt 19 Zoll Räder mit Reifen in 23 Zoll, welche auch prägend für die neue Modellbezeichnung sind. Bei der Karosserie setzte man wieder auf den von den alten Modellen bekannten Zentralpressrahmen. Bei den Bremsen setzte man auf die großen Vollnabenbremsen aus der Quickly-T. Die Schutzbleche wurden weit heruntergezogen, die Lampenverkleidung neu designt und es gab einen Motorradähnlichen 6,6 Liter Tank. Der neue Modellmix kam an und so verkaufte sich die NSU Quickly-S23 bis 1963 knapp 30.000 Mal.

Die Zweisitzer-Variante hörte auf die Bezeichnung NSU Quickly-S23/2 und wurde zwischen 1961 und 1963 gebaut. Der Tacho fand in einem breitstrahligem Schweinwerfer Platz. Der Hauptständer wurde verstärkt. Wesentliche Unterschiede zum Einsitzer bestanden aus einem mit 1,7 PS stärkeren Motor kombiniert mit einem Dreiganggetriebe. Sowie einer verstärkten Hinterradbereifung und Fußrasten für den Sozius. Werkzeug und Luftpumpe fand unter der aufklappbaren Sitzbank ihren Platz. Über 20.000 Exemplare verließen die Werke bei NSU.

NSU versuchte an die Erfolge des Exportschlagers NSU Quickly-N anzuknüpfen und brachte 1962 die neue NSU Quickly-N23 auf den Markt. Bis auf die Räder wurde allerdings nicht geändert. Bis 1963 wurden immerhin über 10.000 Stück von diesem Modell verkauft.

Um die letzte Lücke in der Modellpalette zu schließen, war ab 1962 die NSU Quickly-F23 im Handel als Doppelsitzer-Mofa erhältlich. Basis war die Zweisitzer-Variante Quickly-S2/23 die mit einer zusätzlichen Hinterradschwinge versehen wurde. Das letzte Modell der NSU Quickly Familie wurde bis 1963 gebaut. Zwischen 1953 und 1963 stellte NSU damit über eine Million Quicklys her, mobilisierte die Menschen und war damit einer der größten Zweiradhersteller der Welt.

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Quelle: Peter Schneider, Typen Kompass NSU Motorräder 1900-1966, Motorbuch Verlag